Mit einem Festgottesdienst samt Kanuwasserung an der Erzgrube feierten rund 250 Freunde, Unterstützer und Bewohner das 25-jährige Bestehen der "Villa Sonnenheim".
Das sich am Sonntagmorgen mehr als 250 Besucher zum Jubiläums-Festgottesdienst nach Erzgrube aufgemacht und gemeinsam gefeiert haben, zeugt vom großen Respekt für die Arbeit, die in der "Villa Sonnenheim" geleistet wird.
Vor 25 Jahren haben Hans-Martin und Ulrike Haist die Leitung des zuvor bereits im Jahr 1969 in Hallwangen gegründeten Kinderheims übernommen, nach Freudenstadt in den Wölperwiesenweg verlegt, und seither stetig weiterentwickelt. Gemeinsam mit den aktuell 16 Kindern dort, den Mitarbeitern, Ehemaligen und Freuden sowie Unterstützern der Einrichtung wurde das Jubiläum direkt am Wasser und bei Sommerwetter gefeiert.
Die Besucher des Festgottesdienstes hatten es sich auf Bänken, Stühlen und auf Matten auf dem Boden gemütlich gemacht. "Wir hatten damals vor 25 Jahren keinen Überblick über das, was es für eine solche Einrichtung braucht, aber es ist etwas Gutes daraus geworden", sagte Ulrike Haist bei der Begrüßung und dankte Gott dafür, nicht nur die richtigen Menschen, sondern auch die richtigen Geistesblitze geschickt zu haben, die dafür nötig gewesen seien.
Ihr Dank galt auch dem Musikteam unter der Leitung von Werner Finis für die ansprechende Umrahmung des Gottesdienstes, Fabian Emele für die Technik und Ulla Strohhäcker, die den abschließenden Segen spendete.
Projekt kostet viel Schweiß und auch Nerven.
Hans-Martin Haist sprach von einer Weltpremiere: Seines Wissens habe es nämlich noch nie einen Gottesdienst mit einer Kanuwasserung gegeben, sagte er und erklärte auch die Hintergründe zum Projekt.
Die Dornstetter Firma Proplas habe in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert und dies zum Anlass genommen, ein Projekt mit benachteiligten Jugendlichen zu initiieren.
"Wir wollten einen Teil dessen zurückgeben, was uns an Gutem widerfahren ist", sagte Inhaber Stephan Klumpp. Er war deshalb auf Hans-Martin Haist zugegangen und hatte ihn nach anfänglichen Widerständen dazu überredet, mit seinen Jugendlichen das Kanuprojekt zu realisieren. Rückblickend bezeichnet Haist das Vorhaben als "geniales und supertolles Projekt", das aber auch viel Schweiß und Nerven gekostet habe.
Seit Februar arbeitete das 15-köpfige Team unter der Anleitung von Dietmar Sipple und Florian Bukowski teilweise mehrfach pro Woche in Dornstetten, um die zwei Kanu-Bausätze zusammenzubauen. Entstanden sind zwei Kanus namens Gottlieb und Ludwig – Namensgeber dafür war der verstorbene Schwiegervater Klumpps und ein ebenfalls verstorbener Mitarbeiter, zu dem eine enge Bindung bestand. Die Kanus bestanden ihre Bewährungsprobe auf dem Wasser bestens.
Ihren nächsten großen Einsatz mit einer 29-köpfigen Truppe haben sie bereits in wenigen Wochen an der Mecklenburgischen Seenplatte. Den Festgottesdienst an der Erzgrube hielt Eigen-Sinn Mitarbeiter Sebastian Mutz der. Mutz hat Theologie studiert und absolviert nun neben seiner Arbeit bei Eigen-Sinn ein soziales Studium – "als Fortführung, nicht als Bruch", betonte er, als Haist ihn vorstellte.
Den auch von den Kindern der Villa mitgestalteten Gottesdienst stellte er unter das Motto "oben bleiben". Nach der erfolgreichen Kanuwasserung gab es für alle Hungrigen Gulasch- und Gemüsesuppe sowie ein kühles Eis.
Bild- und Textquelle: Schwarzwälder Bote 25.07.2019